Vom Müll zum Metall
Müllverbrennungsschlacken können noch einen erheblichen Wert an Eisen- und Nichteisen(NE)metallen enthalten. Um an diese zu gelangen, bedarf es einer aufwendigen Bearbeitung. Nach Anlieferung der Schlacken von der Müllverbrennungsanlage zur Aufbereitungsanlage werden die Schlacken zuerst abgelagert. Hintergrund dieser Ablagerung ist, dass hierdurch die Schlacken entsprechend abtrocknen und sich in ein optimaler Feuchtegehalt einstellen kann. Ist dieser Feuchtegehalt erreicht, kann mit der Aufbereitung begonnen werden. Diese erfolgt im Wesentlichen durch Klassierung der mineralischen Anteile und Aussonderung organischer Fremdbestandteile sowie der Separation der Eisen- und Nichteisenmetalle. Insbesondere die in den Schlacken enthaltenen NE-Metalle stehen aufgrund des weiteren Einsatzes als Sekundärrohstoff aufgrund ihres wirtschaftlichen Nutzens und Wertes besonders im Fokus.
Die durch NE-Abscheider gewonnenen NE-Konzentrate setzen sich in der Regel aus Aluminium, Schwermetallen (Messing, Kupfer, Bronze) und einem Rest mineralischer Bestandteile zusammen. Zudem können kleinere Mengen von seltenen Metallen wie Gold oder Silber in den NE-Konzentraten enthalten sein. Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass sich die NE-Konzentrate in ihrer Zusammensetzung aufgrund unterschiedlicher Körnungsgrößen der behandelten Schlacke unterscheiden können. Feinkörniges NE-Konzentrat (< 16 mm) enthält tendenziell mehr Schwermetalle als grobkörniges Material (> 16 mm). Mit Blick auf den großen Anteil des feinkörnigen Materials in der Schlacke muss diesem Material besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Aufbereitungsmethoden geschenkt werden.
Zudem werden durch die aus dem „Müll" ausgesonderten Metalle weitere ökologische Vorteile erzielt:
Der Forderung der DepV (§ 14) nach Reduzierung der Metalle in Deponiebaustoffen wird verbessert Rechnung getragen. Das gewonnene Aluminium und die Schwermetalle werden dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt. Hier ist bekannt, dass das rückgewonnene Aluminium fast ohne Qualitätsverlust wieder aufbereitet werden kann. Darüberhinaus fällt in diesem Prozess ca. 95 % weniger Herstellungsenergie an, als bei der Neuproduktion von Aluminium im Primärprozess.
Bei der Herstellung von 1 Tonne Aluminium können im Sekundärprozess bis zu 90 % CO2-Emissionen eingespart werden.
Bei der Herstellung von 1 Tonne Kupfer können im Sekundärprozess immerhin noch bis zu 35 % CO2-Emissionen, im Gegensatz zur Produktion aus Kupfererz, eingespart werden.
Vom Müll zum Metall - der gewinnbringende Zukunftsweg durch Kreislaufwirtschaft.